NASCI_ich bin_natur
Alfred Hruschka und Petra Lupe
Eröffnung am 26. Februar 2022 um 18 Uhr
Einführung: Dr. Berthold Ecker (Wien Museum)
Das lateinische Wort „nasci” meint übersetzt „geboren werden, entspringen, seinen Anfang nehmen …” Sobald wir als Menschen unseren Anfang nehmen, sind wir untrennbar verwoben mit und in dieser Welt, hineingeworfen in ein Geflecht an Bindungen und Verbindungen.
Beide Künstler begreifen den Menschen als Teil eines unendlich komplexen Gewebes, in dem das einzelne Individuum und die Natur nicht als sich gegenüberliegende Pole begriffen werden, sondern eine untrennbare Einheit bilden, die einem immerwährenden Rhythmus aus Werden und Vergehen unterworfen ist. Thematisiert werden hier Bindungen und Verbindungen in unserer Welt, die so grenzenlos sind, dass sie über die Grenzen des Sichtbaren hinausgehen. Beide Künstler nähern sich diesem fragilen Gewirk MENSCH_NATUR aus ihren je eigenen Standpunkten, mit dem gemeinsamen Ziel für den Betrachter eine Erfahrung zu schaffen. Es ist dies ein Versuch des Sichtbar-Machens von an sich unsichtbar Verwobenem, des Faden-Spannens zwischen Werk und seinem jeweilige Gegenüber.
Alfred Hruschka spielt … Er sammelt, sortiert, prüft, schafft aus Willkür Formen, baut Skulpturen und setzt diese in Beziehung zueinander, um dann mit der Natur in Dialog zu treten. Die Natur selbst darf in seiner Arbeit Hand anlegen, zum gleichberechtigten Mitgestalter werden. Sich als Person zurücknehmend, die Langsamkeit, die Zeit der Veränderung akzeptierend, bilden sie – Künstler und Natur – im Transformationsprozess von Werden und Vergehen eine untrennbare Einheit.
Petra Lupe thematisiert die fragile, störungsanfällige Verbindung von Mensch und Welt. Sie zeichnet mit Nähmaschine und Nadel, druckt und malt mit Asche und Erdpigmenten. Dem Faden kommt dabei im bildnerischen Prozess ein übergeordnete Rolle zu. Er markiert gleichermaßen Bindendes und Trennendes, offene Räume sowie Grenzen und mutiert zum Übergang zwischen sichtbaren und unsichtbaren Gegebenheiten von Leben.